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Letzte Änderung: 24. Februar 2023 (Formatierung)

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Danksagung:
Für die Unterstützung mit Ortskenntnissen und Geschichten danke ich im besonderen:
Frau Meta Schönauer und Richard Wieland.
Weitere Quellen waren "Mürzsteg im Wandel der Zeit" von Franz F. Seidl †

HISTORISCHE ANSICHTEN von Mürzsteg

Anhand von alten Ansichtskarten und Fotos wird die Gegend in und rund um Mürzsteg aus vergangener Zeit gezeigt.
Diese Zusammenstellung entstand, um regionale Entwicklungen anhand von Bausubstanz in der Region aufzuzeigen und so dem Vergessen zu entreissen.
Wo dies mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen rekonstruierbar war, wurden auch Geschichten und Entwicklungen wie Besitzerwechsel rund um diese Objekte mit aufgenommen.

Die Gliederung erfolgt in die Teilbereiche:

Wo liegt Mürzsteg?

Mürzsteg Ortsmitte liegt auf den Koordinaten: N 47° 40.5157' E 15° 29.5829'.

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Eisenindustrie in der Lanau / Mürzsteg, eine Ansicht aus 1830

Lanau, um 1830

Der Künstler dieses Sujets ist mir leider nicht bekannt, ebenso wenig wie das Datum der Entstehung.
Dem Stil entsprechend könnte es von Friedrich Gauermann (1807-1862) stammen. Entstehungsjahr um 1830.

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Im gezeigten Bild sieht man gelagertes Holz für die Kohlemeiler und Verarbeitungsstätten für das Roheisen, den Fluder für das Walzwerk.

Im gesamten Gebiet rund um Mürzsteg gab es schon seit dem Mittelalter, etwa ab dem 15. Jhdt. und vermutlich noch früher Erzabbau.
Die umliegenden Berge, Steinkogel und Bohnkogel aber auch die Pingen in Dürrental und Tebrin lieferten Spateisenstein "Eisensteine", die Wälder Holz, das in Kohlemeilern zu Holzkohle verarbeitet wurde.
Aus diesen Komponenten wurde hochwertiges Roheisen geschmolzen.
Besonders die Kombination mit Holzkohle lieferte hervorragende Stahlqualität.
Im Ortsteil Lanau gab es um 1799 bis 1800 eine Rohr und Gewehrfabrik, um 1830 wurde ein Walzwerk, angetrieben von der Mürz errichtet.
Das 1830 errichtete Lanauer Werk zählte damals zu den modernsten Werken Europas.

Seit Kaiser's Zeiten gab es in Mürzsteg immer schon eine Jagd

Jagdschloss Mürzsteg um 1909.

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Kaiser Franz Josef I ließ sich 1869 im kaiserlichen Jagdgebiet bei Neuberg an der Mürz aus seinem Privatvermögen ein kleines Jagdhaus bauen. Die Pläne für das im Schweizer Stil - in Österreich auch Heimatstil genannt - erbaute Landhaus stammten von August Schwendenwein und seinem Partner, dem Hofarchitekten Johann Romano. Das Landhaus erwies sich bald als zu klein und wurde deshalb in zwei Etappen, zuerst 1879 und dann 1903, deutlich erweitert.
Im Jahr 1883 wurde für Kaiserin Elisabeth, die eine begeisterte und gute Reiterin war, aber nicht an den Jagden teilnahm, ein Reitsteg vom Kuhhörndl zum Hocheck angelegt. Drei Jahre später, 1886, wurde der Park um das Jagdhaus errichtet und das Jagdschloss erhielt eine Wasserleitung.
Das Jagdschloss war nicht für Repräsentation, sondern nur für die Jagdgesellschaften, also eher bescheiden eingerichtet. Erst nach dem letzten Ausbau fanden auch politisch wichtige Treffen im Schloss statt.
Unter den hochrangigen Gästen war unter anderen der russische Zar Nikolaus II., der von 30. September bis 3. Oktober 1903 zu Gast beim Kaiser war. Am 2. Oktober zeitig in der Früh trafen die beiden Monarchen, Thronfolger Franz Ferdinand und die beiden Außenminister mit ihren Botschaftern zusammen, um das vorbereitete Mürzsteger Programm, das in Europa Aufsehen erregte, abschließend zu besprechen.
Inhalt des unterzeichneten Abkommens waren die Grundsätze der Balkanpolitik von Österreich-Ungarn und Russland.


Gegen Kriegsende versteckte der ungarische Pfeilkreuzler Ferenc Szálasi auf der Flucht vor der vordringenden Roten Armee den ungarischen Kronschatz (die Stephanskrone, sowie Krönungsornat, Zepter, Reichsapfel und Schwert sowie die Armrelique des heiligen Stephan) im Keller des Jagdschlosses.
1945 wurde die Krone und Insignien nach Amerika gebracht, wo sie in Fort Knox aufbewahrt wurden und 1978 von Jimmy Carter an Ungarn zurückgegeben wurden.


Heute ist das Jagdschloss nach wie vor im Besitz der Republik Österreich. Seit 1947 dient es als Sommerfrische für den jeweils amtierenden Bundespräsidenten; erster solcher Nutzer war Karl Renner. Das Schloss wurde immer wieder renoviert, die offiziellen Räume blieben aber im Wesentlichen unverändert.
© Wikipedia


Bild:
Franz Josef I. und Zar Nikolaus II. passieren 1903 in der Kutsche das Tor des Jagdschlosses.
© Universalmuseum Joanneum Multimediale Sammlungen, Foto: Franz Josef Böhm

Franz Josef Böhm war Hof- und Kammerfotograf des Kaiser Franz Josef des I
Genau hinschauen: es sind doch ZWEI Pferde!

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Kaiser Franz Josef I. kam mit dem russischen Zaren Nikolaus II. Ende September 1903 nach Mürzsteg, um die politische Situation am Balkan zu besprechen und einen Konsens über ein gemeinsames Vorgehen in der Krisenregion zu finden. Böhm erhielt den Auftrag, den Aufenthalt der Monarchen fotografisch festzuhalten. Die politischen Gespräche wurden immer wieder unterbrochen, um der kaiserlichen Jagdleidenschaft zu frönen und ein paar Gämsen zu erlegen. In nur zwei Jagdtagen erlegten - laut kaiserlichem Leibjäger und Verwalter des Jagdschlosses - der Kaiser, der Zar und der damalige Thronfolger Franz Ferdinand 37 Stück Gamswild.
Das politische Ergebnis des Treffens, die sogenannten "Mürzsteger Beschlüsse", zeigten im Nachhinein betrachtet jedoch kaum Wirkung.

Jagdschloss Mürzsteg um 1902 vor Umbau.

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Jagdschloss Mürzsteg um 1912.

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Mürzsteg Ansichten

Mürzsteg um 1897.

(gut erkennbar die Kirche noch vor dem Umbau 1901 und das Jagdschloss vor dem Umbau 1902)
Nach dem Umbau der Kirche wurde der Altar nach Westen gedreht.
Es wird erzählt, dass KFJ I., seine "kaiserlich- königliche apostolische Majestät" nach dem Kirchenumbau keine Messe mehr in der Kirche besucht hat, weil die nun westseitige Altarausrichtung seinem erzkatholischen Weltbild widersprochen hat!

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Mürzsteg um 1899.

im Vordergrund der "Teichgarten" eine Badeanstalt, dahinter das (damalige) Haus der Familie Gianelli.

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Lanau um 1900.

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Mürzsteg um 1900 (Nachtaufnahme).

Kirche und Jagdschloss noch vor Umbau
(Blick mürzaufwärts gegen NNW)
Man beachte eine astronomische Sensation: im NW steht ein / der Mond!

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Mürzsteg um 1900.

(Schloss noch vor Umbau 1902)

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Mürzsteg um 1901.

Kirche und Jagdschloss noch vor Umbau
(Blick mürzaufwärts gegen NNW)

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Mürzsteg um 1901.

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Mürzsteg um 1910.

Blick nach NW, mit Kirche nach Umbau und k. k. Jagdschloss nach Umbau, rechts Schulhaus, Gemeindeamt noch ohne OG, im Hintergrund Proles

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Mürzsteg um 1911.

Mit Gasthof Post, vormals Hohe Veitsch, k. k. Jagdschloss

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Mürzsteg um 1912 im Winter.

Im Hintergrund die verschneiten Königskögel und die Proleswand

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Mürzsteg: Forsthaus um 1912 mit Teichgarten.

Der Teichgarten war zu dieser Zeit auch eine Badeanstalt, im Winter wurde dieser auch zum Eislaufen benutzt.

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Mürzsteg um 1914, Blick mürzaufwärts nach NNW mit Königskögel und Proles.

Kirche und Schloss sind bereits umgebaut.
Am rechtsseitigen Mürzufer sind die langgestreckten Hofstallungen und das "Doktorhaus" mit Holverschalung im OG der Sonnenthals vis a vis von der Kirche zu erkennnen.
Weiter mürzabwärts das Hotel Engelbrecht,
darunter Einmündung Dobreinbach und (schlecht zu erkennen) der Einfluss der Fluder vom Säge- und E-Werk.
Ganz rechts im Bild das Schulhaus und das heutige Gemeindeamt (damals noch ohne Stockwerk), dahinter das Schloss.

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Mürzsteg Gastronomie

Die Reihung erfolgt alphabetisch nach den Orts(teil)namen

und umfasst die Ortsteile:

Dobrein / Niederalpl: Gasthof Gamsjäger um 1899 (links vorne).

rechts im Hintergrund Forsthaus.
1885 war der Besitzer Balthasar Gamsjäger.
Von ihm ging der Besitz auf Michael und Maria Gamsjäger über.
1935 übernahmen Rudolf und Johanna Gamsjäger den Betrieb.

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Dobrein / Niederalpl: Gasthof Gamsjäger um 1914.

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Dobrein / Niederalpl: Gasthof Gamsjäger um 1914.

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Frein: Gasthaus Engelbrecht um 1909, später Denk & Hauser um 1909.

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Frein: Gasthaus Denk & Hauser um 1909.

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Frein: Gasthof Adolf Mayer um 1930 - Nachfolgend "Freinerhof".

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Lanau: Heinrich Majer's Gasthof zur Linde um 1900.

(das radierte Gekritzel auf der Correspondenzkarte stammt nicht von mir, ich wollte es aber auch nicht retuschieren)

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Lanau: Heinrich Mayer's Gasthof zur Linde um 1930.

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Mürzsteg: Gasthof Schönauer um 1903,

Der Gasthof "Hohe Veitsch" war 1901 ursprünglich eine Privatvilla im Besitz von Leopold Schönauer, Bürgermeister von Mürzsteg.
1903: wurde diese Villa anlässlich des Besuches von Zar Nikolaus II in ein Hotel zur Unterbringung der Gäste umgebaut.
1905: wurde der Gasthof durch Josef Huber gepachtet. Name des Gasthofs war "Gasthof Post".
1925: Richard Schönauer (Onkel von Meta Schönauer) übernahm zusammen mit Maria Majer (Tochter vom Lindenwirt) wieder den Gasthof.
Dieser führte den Namen "Post".
1972: Übernahme durch Meta Schönauer.
1999: Umbenannt in "Kaiserwirt" und verpachtet an Fam. Fitz, dann Fam. Genser (eine Namensgleichheit), schließlich Aufkauf von Mag. Christian Zeller.
Verpachtung an Wisniewski GmbH und Umwandlung in ein Asylantenheim.
Sic transit gloria mundi!

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Mürzsteg: "Gasthof Post" um 1905, Josef Huber's Hotel.

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Mürzsteg: Gasthof Post um 1937 im Besitz von Richard Schönauer, vormals Josef Huber's Hotel.

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Mürzsteg: Alois Grabner's Hotel um 1900, später Hotel Engelbrecht.

(Vorbesitz war Hotel "Eder")

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Mürzsteg: Alois Grabner's Hotel um 1900, später Hotel Küfhaber, dann Engelbrecht.

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Mürzsteg: Küfhaber um 1903, vormals Alois Grabner's Hotel.

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Mürzsteg: Gasthof Rudolf Engelbrecht um 1911, vormals Alois Grabner's Hotel vormals Küfhaber.

im Hintergrund "Hotel zum Goldenen Adler"
Grabner's Hotel und der "Goldene Adler" gehörten zusammen
Im "Goldenen Adler" war auch die Post untergebracht, daher auch die vulgo Bezeichnung "Posthaus".
Der "Goldene Adler", das Haus mit dem Mansardendach und Giebelschopf, ist 2002 abgebrannt.

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Mürzsteg: Hotel Goldener Adler, um 1930.

links vorne das Hocheggerhaus, dahinter "Hotel zum Goldenen Adler", rechts Engelbrechts Gasthof und das "Engelbrechtwehr" Pineapple

Niederalpl Passhöhe: Gasthof Hering um 1950.

An dieser Stelle entstand später der Plodererhof "Little Nashville" (vorm. Gamsjäger).

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Scheiterboden: Gasthaus Frost "zur Linde" um 1909.

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Tebrin: Franz Kaiser's Gasthaus zum lustigen Blumenthaler (etwa 1910).

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Tirol-Krampen: Gasthaus Oberwallner um 1913.

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Mürzsteg Ausflüge

Mürzsteg: Autobusreise und Mietwagen mit Chauffeur

(Foto vor Gasthof Engelbrecht)
Route Mariazell, Frein, Totes Weib, Neuberg, um 1926.
(man beachte: damals gab's noch Linksverkehr. Ab 1938 gab's die Rechtsfahrordnung!)

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Mürzsteg: Hirschfütterung, um 1900.

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Mürzsteg: 'Todtes Weib', um 1898.

...damals noch mit Übergang und Klammsteig (Stiege) zum Wasserausfluss.
Am Fuss des Klammsteigs befand sich damals auch eine Kapelle.

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Mürzsteg: 'Totes Weib', um 1923.

...damals gab's noch keinen Tunnel. Die Strasse führte direkt am Wasserfall zum 'Toten Weib' vorbei!

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